Weil man das so macht

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Eine Floskel? Eine Ausrede? Ein Glaubenssatz? Eine Rechtfertigung?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die häufig so argumentieren, mehr oder weniger bewusst akzeptieren, in einem System eingesperrt zu sein. Wie ein Hamster im Hamsterrad hinterfragen sie ihre Verhaltensweisen und ihr Handeln oft nicht.  

Sie erkennen nicht oder wollen nicht erkennen, dass sie es irgendwann selbst so gewählt haben und dass sie es auch selbst sind, die es verändern können.

Sie jammern und beklagen sich lieber und geben anderen die Schuld für ihre Situation.

Realisieren solche Menschen nicht, dass sie ihre Macht an andere abgeben und einen hohen Preis dafür zahlen?

Oder akzeptieren sie tatsächlich, ein Spielball der anderen zu sein, statt das Ruder für ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen?

Ich gebe zu, es gibt Momente, da rutscht mir auch mal ein „weil man es so macht“ heraus und ich schreibe bewusst „es rutscht mir heraus“, weil ich dann in der Regel auch gleich bemerke „ups, das war eine Rechtfertigung für etwas, hinter dem ich nicht wirklich stehe oder da wollte ich gerade unverbindlich sein“.

Besser fühlt es sich an, wenn ich stattdessen sagen kann „weil ICH es so mache“. Dann ist es klar und ich nehme es in meinen Verantwortungsbereich.

Haben Menschen, die ihr Verhalten und ihr Handeln bzw. Nichthandeln

mit „weil man es so macht“ erklären, keine Träume mehr?

Können oder wollen sie sich nicht vorstellen, was alles möglich wäre, wenn sie es ab heute anders machen würden?

„Weil man es so macht“ hat für mich die Energie von Resignation, von Mut- und Freudlosigkeit, von Abhängigkeit und Aussichtslosigkeit, die Energie eines Hamsterrades – renne und renne und komme doch nirgends an. Wie ein Schiff, das ohne Kurs auf ein konkretes Ziel, gebeutelt durch die Stürme des Meeres vielleicht irgendwann, wer weiß schon wo ankommt.

Diese Worte wirken kraftlos und lähmend, machen klein und eng und sind nach meinem Empfinden fast immer eine Ausrede dafür

  • nicht aktiv werden zu müssen
  • keine Verantwortung für sich und die eigene Lebenssituation übernehmen zu müssen
  • auszuhalten, obwohl es nicht gut tut und keinen Sinn macht
  • sich nicht neu entscheiden zu müssen und nichts verändern zu müssen.

Ich möchte auch die Frage stellen „wer ist dieser „man“ überhaupt?

Du/Ich? Ein Sklave? Ein intelligenter Mensch? Ein unkluger Mensch? Ein Freigeist? ….?

Und schließlich: Wer bist Du? Wer willst Du sein? Was willst Du (ab jetzt anderes) tun? Wie fühlst Du Dich?

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