Home-Office ist jetzt überall
Seit der Corona-Pandemie hat das Home-Office Hochkonjunktur. Viele Firmen haben ihre Belegschaft von heute auf morgen nach Hause geschickt und ihr das Arbeiten von zuhause erlaubt. In der Vergangenheit gab es einen großen Anteil an Führungskräften, der Vorbehalte gegenüber dieser Arbeitsform hatte. Viele Führungskräfte waren misstrauisch, ob die Mitarbeiter zuhause tatsächlich arbeiten oder sich „einen schönen Tag machen“. Die Pandemie hat die Verbreitung dieser Arbeitsform erheblich beschleunigt, da es aufgrund der Vorgaben und Beschränkungen zeitweilig einfach keine Möglichkeit gab weiterhin im Büro zu arbeiten. Bei dieser Gelegenheit konnte die Führungsmannschaft dann feststellen, dass die Mitarbeiter im Home-Office auch produktiv sind. Wen wundert das – das sind doch erwachsene Menschen… Natürlich gibt es Unterschiede, wie gut das Arbeiten im Home-Office funktioniert. Wenn im Lock-Down die kleinen Kinder in der Wohnung herumtoben, weil die Kita und die Schule geschlossen sind, wird es mit dem zuhause produktiv arbeiten schwierig. Wenn dann noch die Großeltern und andere Betreuungspersonen ebenfalls nicht erlaubt sind, kommen alle beteiligten Personen rasch an ihre Grenzen. Hier wurden teilweise großzügige Regelungen getroffen, damit sich Eltern um ihre Kinder kümmern konnten.

Was braucht es um im Home-Office gut arbeiten zu können?
Wer nicht mit Kinderbetreuung zu kämpfen hat, hatte vielleicht die eine oder andere dieser Hürden zu meistern.
Für das Arbeiten zuhause muss sich jeder selbst eine Struktur, einen Tagesablauf geben. Man kommt nicht zu einer bestimmten Zeit ins Büro und geht zum Feierabend nach Hause. Den Arbeitsbeginn und das Arbeitsende muss man jetzt selbst im Blick haben und sich am besten beispielsweise durch einen Wechsel des Raums visualisieren. Wer die komplette Arbeitszeit mit Terminen bis in den Abend vollpackt, weil man ja nicht nach Hause fahren muss, wird bald feststellen, dass die eigene Produktivität sinkt.
Der Weg zur Arbeit entfällt – das spart Zeit und Geld. Allerdings hat man auch weniger Bewegung. Hier ist es wichtig einen Ausgleich zu schaffen. Entweder in der Mittagspause einen Spaziergang machen oder vor / nach der Arbeit Sport treiben. Das sollte wie ein Termin eingeplant werden, damit es auch klappt.
Auch im Home-Office muss professionelles Arbeitsgerät vorhanden sein. Wenn zu Beginn am Küchentisch gearbeitet wurde, konnte das für wenige Tage eine Übergangslösung sein. Auf die Dauer kann es aber zu größeren gesundheitlichen Problemen führen, wenn Schreibtisch und Stuhl nicht ergonomisch  sind, die Beleuchtung nicht hell genug ist und keine ausreichenden Arbeits- und Ablageflächen vorhanden sind.
Unbeliebte Aufgaben kann man zuhause leichter vor sich herschieben und zwischendurch abspülen, den Müll rausbringen usw. – hier sind Disziplin, Systematik und realistische Planung hilfreich. 
Verabreden Sie mit der Familie, wann jemand während ihrer Arbeitszeit in den Raum in dem Sie arbeiten, herein kommen kann und wann nicht. Beispielsweise: Türe zu bedeutet ich bin in einem Video-Termin oder möchte ungestört arbeiten. Vielleicht haben Sie auch ein „bitte nicht stören“-Schild, dass Sie an die Tür hängen können.
Viele Termine finden als Video-Konferenzen statt. Dafür wird die entsprechende Software benötigt, ein ausreichend  leistungsfähiger PC oder Laptop und eine stabile sichere Internetverbindung. Gerade die stabile Internetverbindung mit ausreichender Bandbreite ist in Deutschland leider noch vielerorts ein Problem.
Ab und zu einen Telefonanruf oder Videotermin machen, in dem über Privates gesprochen wird, ist wichtig um den persönlichen Kontakt zu den Kollegen und Mitarbeitern zu halten und die Beziehungen zu pflegen.
Beim Arbeiten im Home-Office ist der Kleidungsstil legerer geworden. Während der Arbeitszeit sollten Sie so gekleidet sein, dass Sie auch kurzfristig an einer Video-Konferenz – mit Bild 😉 – teilnehmen können. Manche Menschen kleiden sich genauso, wie zu den Zeiten, zu denen sie ins Büro gingen. Ein Großteil der Herren verzichtet mittlerweile in den Video-Terminen auf Krawatte und Sakko, das Hemd kommt oft nur noch bei Management-Terminen zum Einsatz.

Persönliche Kompetenzen
Diese persönlichen Kompetenzen sind sehr nützlich beim Arbeiten im Home-Office: Wenn Sie sich selbst gut organisieren, eine realistische Tages- und Aufgabenplanung erstellen können und dabei Prioritäten und Abgabetermine im Augen behalten, wird Ihnen das selbstorganisierte Arbeiten im Home-Office leichter von der Hand gehen.
Können Sie sich selbst motivieren auch bei schwierigen oder unangenehmen Aufgaben am Ball zu bleiben, werden Sie seltener als andere in Terminschwierigkeiten geraten.
Sind Sie ein initiativer Mensch, der eigenständig und ohne Druck oder Vorgaben handeln kann, der Lösungen sucht und Alternativen findet, haben Sie es im Home-Office leichter als Menschen, die eher reagieren als agieren, Anleitungen und Anweisungen benötigen.
Während der Corona-Pandemie ist es nicht nur beim Thema Home-Office, sondern generell günstig, wenn Sie flexibel sind und sich leicht auf wechselnde Situationen und geänderte Anforderungen anpassen können. Falls Ihnen das schwerfällt, tasten Sie sich heran, in dem Sie kleinere Aufgaben, die immer wieder zu bearbeiten sind, auf unterschiedliche Weise angehen. Vielleicht finden Sie dabei auch noch eine Variante, die Ihnen einfacher oder schneller das gewünschte Ergebnis liefert.

Manche Menschen arbeiten schon seit vielen Jahren im Home-Office. Gerade Freiberufler und Selbständige, die wenig oder gar keine Besuche von Kunden bekommen, nutzen diese Möglichkeit gerne, da sie viel Flexibilität bietet. Ein weiterer Grund warum viele Menschen gerne im Home-Office arbeiten, ist, dass Sie dann auch zu anderen Zeiten arbeiten können, beispielsweise sehr früh am Morgen oder spät Abends oder in der Nacht – was nicht in allen Bürogebäuden möglich ist.
Wichtig ist, die sozialen Kontakte nicht zu vernachlässigen und ab und zu vor die Tür zu gehen…

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