Musik für Körper, Geist und Seele- und warum jeder ein Musiker ist!
Besser, als über Musik zu schreiben , ist, sie zu hören, und zu machen. Du kannst das nicht? Irrtum! Wenn Musik dich in eine ganz besondere Stimmung versetzen kann, berührt, bewegt und verändert, dann bist Du musikalisch! Das hat nichts zu tun mit Noten lesen können, Harmonielehre verstehen, Tonsatz, ein Instrument zu beherrschen, etc. – Musiker ist, wer Musik macht, also jeder! Die Welt besteht aus Schwingung, nur haben wir verlernt, sie wahrzunehmen und in Musik auszudrücken. Nicht zuletzt durch die allgemein verbreitete Vorstellung von Musik als Kunst, wie sie praktiziert und unterrichtet wird, wird uns von klein auf der natürliche Zugang zur Musik zerstört – so wie bei mir…
Bevor ich reden und sitzen konnte, sang ich, improvisierte mit 4 Jahren Weihnachten vor der Familie spontan ein Krippenspiel, und wollte später Star werden. Zuhause ohne Musik aufgewachsen, holte ich sie mir außerhalb, und habe als Kind immer vor mich hin gesungen, mit 9 Jahren hab ich vor meinen Freunden Schlager gesungen und Star gespielt- erntete aber keinen Applaus, sondern Gelächter. Tief getroffen beendete ich die Starkarriere, wurde ernst und wandte mich der Klassik zu. Dennoch vergaß ich alles, sobald Musik da war. Mit 14 bekam ich ein Korsett, das mich fixierte, durfte aber Gitarre spielen und zur Tanzschule- ich war happy! Mich zu Musik zu bewegen machte mich leicht und frei. Bis zu der erfolgreichen gesunden Liedermacherlady, die ich heute bin, war es dennoch ein sehr langer und schwerer Weg, durch den ich aber auch meine wahre Berufung gefunden habe, andere Menschen zu begleiten, sich wie ich das Hören und die Musik zurück ins Leben zu holen:
Das Hören ist der erste Sinn und wird bereits im Mutterleib ausgebildet, als Aufnehmen von Schwingungen mit dem ganzen Körper. Eng mit der Mutter verbunden, schwingen wir mit ihrem Herzschlag, Atem, Bewegungen, Emotionen. All das wird an uns Wesen in ihrem Bauch als Rhythmus weitergegeben und ist der einzige Draht zur Außenwelt. Niemand kann daher behaupten, er hätte kein Rhythmusgefühl. Damit aus Rhythmus Musik wird, braucht es den Klang. Schallwellen versetzen unsere Faszie bis ganz tief auf Zellebene in Schwingung und werden als Ton in unserem Gehirn weitergeleitet. Glückliche Mütter haben eine für den Embryo angenehme Schwingung. Wenn sie während der Schwangerschaft auch noch Musik hören oder sogar machen, nehmen wir diese Impulse im Uterus, deutlich wahr. Erst nach der Geburt sind wir in der Lage, selbst Töne zu produzieren und fangen an, mit den Ohren zu hören- lange, bevor wir sehen können! Wir experimentieren mit der eigenen Stimme und orientieren uns an der vertrauten Stimme der Mutter, lassen locker, entspannen und erinnern die Geborgenheit des Mutterleibes. Das nutzt man insbesondere bei Schlafliedern, aber auch für Menschen, die angespannt, unsicher und verstört sind. Die Stimme der Mutter ist die Herz-Stimme. Sie ist leise, weich, tief, ruhig, hat viel Luft, Melodien sind fließend und mit kleinem Tonumfang in tiefer Mittellage. Das gibt es in der modernen Musik vor allem bei Kinderliedern als Schlaflieder, aber auch in Naturbetrachtungen, Folksongs, und erfüllten Liebesliedern.
Im ersten Lebensjahr ist das Herz weit offen, jeder Input von außen wird aufgenommen, empfunden, sofort ausgedrückt und damit wieder aus dem Körper entfernt. Am Anfang nur Schreien, kommt sehr schnell Lachen dazu und verschiedene Geräusche des glücklichen Selbstausdrucks. Das Baby ist bis ca 1 Jahr noch komplett in den Rhythmus der Mutter eingebunden.
Später bildet sich die Per-Sona, das, was durch uns hindurch klingt und wir beginnen, den eigenen Rhythmus zu empfinden. Die Tendenz, uns mit anderen Menschen über den Rhythmus zu synchronisieren, bleibt aber das ganze Leben, denn in diesen Momenten ist man ist eins mit allem. Den individuellen Rhythmus in einen Gesamtrhythmus einzubinden, ist demnach eines der tiefsten unbewussten Wünsche eines Menschen. Dieses Streben macht man sich zunutze bei Rockkonzerten, Massenveranstaltungen, Tanzen und in Beziehungen. Es greift auch im Team, beim Militär, Werbung, (alle tragen das Gleiche) und besonders beim Musikmachen.
Als Kleinkind sind wir immer noch im Urvertrauen. Offenen Herzens und voller Neugier, freundschaftlich mit der ganzen Welt verbunden, beginnen wir, sie zu be-greifen. Durch ihre Antwort nehmen wir sie sinnlich wahr und drücken das durch Stimme, Bewegung und Spiel aus. Glücklich, selbstvergessen in ein solches Spiel vertieft, singen wir Silben oder summen, so wie wir es bei der Mutter erlebt haben, lassen unseren Körper frei schwingen im wiegenden Rhythmus. Da schon sind wir Musiker und geben uns so Glücksgefühle und Sicherheit.. Kommt dann Sprache dazu, werden wir zu kleinen Liedermachern und singen einzelne Worte. Je mehr ein Kind Musik und Sprache hört und ausdrückt, desto mehr Möglichkeiten des musikalischen Selbstausdrucks bilden sich in seinem Gehirn. Diese Musik ist einfach, viele Wiederholungen, eher hoch und tief, da die Stimmbänder noch kurz sind. Sie klingt meistens in C Dur, weil sie direkt aus dem Körper kommt. Leicht, fast schon oberflächlich, hat sie viele schnelle Töne, fließt, rhythmisch schwingend und mit Bewegung und tanzen verbunden. Diese Musik findet sich in Naturvölkern, aber auch z.B. bei Mozart, Wiener Klassik, Schlagern der 50er, Volksmusik, und als Basis in der Easy Listening Popmusk. Sie erzeugt Zugehörigkeitsgefühl, Begeisterung, Leidenschaft, bringt in Bewegung und regt die Sinne an. Sofort werden wir leichter, beweglicher, bekommen gute Laune und fangen an, hin- und her zu schwingen und mit dem Becken zu tanzen. Der Ursprung für dieses leidenschaftliche Schwingen liegt in unserem Sakralchakra, dem Sitz der individuellen Kreativität. Wird eingesetzt in Kreativberufen, Werbung, Kaufhaus- Radio, in Krisenzeiten und in der Freizeit. Im Büro als Hintergrundmusik fördert sie gute Laune und gibt Schwung für Routinearbeiten. In Seminaren gut für Pausen.
Wird das Kind stärker und durch die Umgebung in seiner Kreativität eingeschränkt, will es sich dagegen abgrenzen, Gehör verschaffen und durchsetzen. Übers Zwerchfell baut es Spannung auf, die den Ton lauter macht, um den Druck zu entladen. Es lebt seinen kreativen Selbstausdruck, probiert Grenzen aus und verstärkt seine Ausdrucks-Kraft durch druckvolle, wippende Bewegungen vor- und zurück mit dem Oberkörper. So erzeugt es in seinem eigenen Rhythmus ein schwingendes Kraftfeld, das andere in seinen Rhythmus zieht und diesen verstärkt.. Dazu spricht oder singt es mit tieferer Stimme auch rhythmisch, in kurzen prägnanten eintönigen Wiederholungen- Es rockt und reißt damit andere mit! Zu finden in Kriegsgesängen, Marschmusik und natürlich Rockmusik, wozu ich jede moderne Form der rhythmisch dominierten Musik zähle, Rock, Metal, Techno, Rap, etc. Diese Musik triggert Selbstbestimmung, Abgrenzung, wir wollen unsere eigene Macht im Körper spüren. Wir bestimmen, wann wir uns in den Rhythmus einfügen und wann wir selbst den mitreißenden Groove produzieren.
Wenn man ein großes, herausforderndes Ziel im Betrieb hat, wo jeder Einzelne wichtig ist, lasst es rocken! Das bringt ein Team in Bewegung, reißt mit und aus der Gewöhnlichkeit in High Performance! Die Großen der Rockmusik haben das in Konzerten umgesetzt und erzeugen da dieses Gefühl von Großartigkeit und Macht.
Ist das Kind noch in diesem Allmachtsgefühl, kommt die schmerzliche Erfahrung, der eigenen Grenzen. Wenn ein Stärkerer seine Macht zeigt, hat es nur noch zwei Möglichkeiten- nachgeben und dort mitspielen oder sich bewusst absondern und sein eigenes zu bauen. So entsteht Konkurrenz und Isolation. Immer mehr stürmen zuviele fremde Einflüsse auf das Kind ein und zwingen es zur Entscheidung. Ist die Faszie eines Kindes vorher weich wie Wachs, baut sie durch die ständige höhere Bauchspannung nun im Solarplexus eine Grundspannung auf, die es stärker und fester macht. Synchronisieren wird immer schwieriger. Jetzt muss das Kind mehr und mehr Unterscheidungen treffen, lernt Gut und Schlecht, ob es empfangen darf oder nicht. Es beginnt, sein Herz nur noch selektiv zu öffnen. Was sich lange nicht kreativ ausdrücken darf, kapselt sich irgendwann beleidigt ein, und drängt als unbewußte Laune nach außen. Diese kreativ auszudrücken, nennt man Kunst. Die dramatische Spannung zwischen Wunsch und Erfüllung hat ein hohes Energiepotential und so entstehen aus dem sehnsuchtsvollen Ruf des Herzens herausragende künstlerische Leistungen, u.a. auch Musik. Die gesamte Romantik, alle Musiktheater, Balladen, Filmmusik, Blues, wie Singer-Songwriter sind auf dieser dramatischen Schiene unterwegs. Für alle Formen von therapeutischer Arbeit optimal geeignet, heißt es im Betrieb: FINGER WEG, denn sie macht irgendwann launisch und damit unproduktiv!
Mit spätestens 6 Jahren kommt die größte Veränderung, die Schule. Wir müssen still sein und sitzen und mit den Ohren hören. Das Leben wird straff strukturiert und das Kind muss sich in diesen körperlich sinn-losen Rhythmus einfinden, denn der Drang nach Synchronisation mit der Gemeinschaft ist größer, als das Streben nach individuellem Selbstausdruck. Da wir dort lernen, uns in die Gesellschaft einzufügen, wird das bewußte Leben gefördert und gefordert. Wir treten ein in die Welt der Systeme, des Denkens, und der Emotionen und werden ab jetzt vergleichbar. Wenn alle Individuen das Gleiche tun, aber unterschiedliche Ergebnisse bringen, braucht man Strategien, um sich darin behaupten zu können. Das erste Mal in unserem Leben fühlen wir uns unsicher im Körper, denn das Sein reicht nicht mehr aus. Der Verstand wird massiv aktiviert, wir lernen und eignen uns Wissen an, die körperliche Empfindung und natürliche Beweglichkeit wird stark reduziert und immer mehr ausgeblendet, und mit ihr die Schwingungsfähigkeit der Faszie. Sie darf sich nicht mehr bewegen und versteift. Da das Kind auch still sein muss, geht mehr und mehr der natürliche Selbstausdruck verloren, das Hals-Chakra verschließt sich, wir werden leise und verstummen irgendwann und dann weist man Kinder, die vorher sich frei ausdrücken durften, in Chören darauf hin, dass sie doch besser nicht mitsingen sollen, weil es nicht „gut“ im Sinne von Kunst klingt. Diese Grausamkeit nimmt ihnen die einfachste, preiswerteste und platzsparendste Kraftquelle, die sie haben- Das Singen und damit die Schwingung der eigenen Stimme. Diese Kinder können eigentlich noch singen, aber nicht mehr mit dem ganzen Körper hören und so in den Gesamtklang einfinden. Sie denken, sie könnten nicht singen oder wären unmusikalisch!
Wie kommt man aus diesem Teufelskreis? Trau Dich, zu singen, am besten mit anderen! Bei vielen gemeinsam singenden Menschen überlagern sich die schrägen Frequenzen und es klingt immer harmonisch. Durchs Tönen und Singen weicht die Faszie auf, beginnt wieder, sich zu synchronisieren, sendet Zugehörigkeit und entspannt. Während der Vibration taut Stück für Stück wieder der ganze Körper aus der Starre auf. Dabei werden eingefrorene Emotionen frei und die Faszienschichten können wieder gleiten. Je öfter Ihr Euch Musik aussetzt, und zwar am besten der eigenen Stimme oder natürlichen Instrumenten, desto leichter wird Euer Körper, Eure Seele und Euer Geist. Wollt Ihr glücklich und produktiv sein, dann öffnet Euer Herz und Euren Mund und SINGT!!!
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