Deine Haltung ist dein Erfolg
Welche Haltung kommt Ihnen als erstes in den Sinn? Die innere oder die äußere Haltung – also die Einstellung oder die Körperhaltung? Und wenn Sie Ihre Haltung ändern wollen, über welchen Weg leiten Sie die Veränderung dann meistens ein? Ich behaupte, dass eine Veränderung viel leichter möglich ist, wenn wir in den Dialog zwischen der inneren und der äußeren Haltung einsteigen.
Der Zusammenhang zwischen Denken und Bewegung
Wenn ich mit meinen Kunden arbeite, gibt es meist ein Kopfnicken auf meine Aussage, dass ein Gedanke sich auch in der Körperhaltung widerspiegelt. Bin ich traurig, hängt der Kopf. Bin ich fröhlich, bewege ich mich erhobenen Hauptes durch die Welt. Die wenigsten machen sich jedoch bewusst, dass dieser Zusammenhang auch umgekehrt funktioniert. Nehme ich also eine eingesunkene Körperhaltung ein, fallen mir selten kreative Lösungen ein. Richte ich mich allerdings auf und lächle ein wenig, dann fällt es mir schwer zu denken: „Die Welt ist grausam und alles ist schlecht.“
Wie stehen Emotionen dann in Verbindung mit Körper und Geist?
Evolutionär sind Emotionen ein Weg unseres Systems, äußere Reize sehr schnell und meist unbewusst zu bewerten und entsprechend darauf zu reagieren: Die Angst vor dem wilden Bären und der Ekel vor verdorbenem Essen warnen uns vor Gefahren für Leib und Leben. Umgekehrt können wir uns einem Menschen, den wir lieben, unbesorgt anvertrauen. Damit wir sagen können, „Ich habe Angst.“ oder „Ich liebe dich.“, ist die Voraussetzung, dass diese Gefühle ins Bewusstsein dringen.
Fehlt ein äußerer Reiz, so lösen wir auch mit unseren Gedanken und Vorstellungen von etwas oder jemandem Emotionen aus. „Der Kollege sollte seine Sachen pünktlich liefern.“ oder „Die Firma sollte nicht schon wieder umstrukturieren“. Diese Gedanken lösen Ärger oder Angst aus. Diese Emotionen bildet unser Körper ab und sie werden in Form unserer äußeren Haltung und Mimik auch non-verbal für andere sichtbar.
Wie bringen wir also Körper, Emotionen und Denken in Einklang?
Der erste Ansatz ist meistens, dass wir unsere Gedanken ändern wollen. Dahinter liegen jedoch Werte. Und die Bewertungen sind uns meist nicht auf Anhieb bewusst – denn dass wir so denken, ist ja „normal“. Das ist jahrelang geübt. Und die Vorstellung, dass andere das anders denken könnten, ist ohne einen äußeren Spiegel oder ein hohes Maß an Selbstreflexion für gewöhnlich nicht gegeben. Der Weg der Veränderung ist also nicht selten von inneren Konflikten geprägt und somit langwierig.
Ein gangbarer Weg ist, bei hinderlichen, stressenden Gedanken, die vielleicht Ärger oder Angst auslösen, erst mal ein STOPP zu setzen. Innezuhalten und sich dann zu überlegen – was will ich mit dieser Situation jetzt tun. Denn ich habe IMMER eine Wahlmöglichkeit: Will ich mich ärgern oder aufregen? Oder will ich meine Energie in die Dinge leiten, die ich beeinflussen kann?
Wenn die Entscheidung für das zweite fällt, dann ändere ich erst einmal die äußere Haltung – Tu so als ob alles in Ordnung wäre! Geh in eine aufrechte, offene und vielleicht sogar fröhliche Haltung mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Und schon entsteht mehr Raum im Kopf, um zu einer lösungsorientierten inneren Haltung zu kommen.
Drei Schritte zum Erfolg
- Lass dein Gehirn nicht unbeaufsichtigt – sei dir deiner hinderlichen Gedanken bewusst und ändere sie!
- Mach dir deinen Körper zum Verbündeten – nimm eine positive Körperhaltung ein!
- Sei neugierig, was entsteht und vertraue deinem neuen Plan!
Gerade Schritt drei ist extrem wichtig. Denn alte Muster sind stark. Insbesondere wenn sich das „Neue“ ungewohnt und komisch anfühlt, neigen wir dazu, wieder in das vertraute Muster zu gehen. Es braucht also echtes Vertrauen in die neue Vorgehensweise, Spaß am Experimentieren und das Zusammenspiel von Wahrnehmung, Körper, Denken, Fühlen und Handeln.
Es lohnt sich
Warum lohnt es sich, den Weg so zu gehen? Normalerweise sind wir in unserem Tun sehr auf ein Ziel fixiert. Ziele sind auch wichtig und gut. Allerdings trägt diese Zielfixierung nicht selten dazu bei, dass wir bei Widerständen nicht die Mittel ändern, sondern die Anstrengung verdoppeln. Das ist auf Dauer sehr aufreibend. Warum also nicht neue Mittel ausprobieren und sich davon überraschen lassen, was auf dem Weg noch so vorbeikommt. Und an welchem vielleicht noch viel besseren Ziel du landest?
Was steckt dahinter – die Alexander-Technik!
Die hier beschriebenen Prinzipien sind einer Methode namens Alexander-Technik, entwickelt von Frederick Matthias Alexander (1869–1955), entnommen. Er war ein australischer Schauspieler und Autor, nach dem dieses pädagogische Verfahren benannt wurde. Es dient dazu, gewohnheitsmäßige Einschränkungen in Bewegung und Denken zu erkennen und diese zu überwinden.
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